Städtische Nachricht

Bericht aus dem Sozialausschuss: Neue Strukturen im Amt 50


Das Beratungsinstitut hatte die Prozesse des Amtes mit dem Ziel der Optimierung angeschaut und schließlich ein neues Organigramm erarbeitet. Nach diesem gibt es neu drei anstelle bisher zwei Abteilungen: Soziale Stadt und Services, Frühkindliche Bildung und Betreuung und das Jugendreferat. Damit verbunden war der Vorschlag eine Abteilungsleiterstelle einzurichten, die auch gleichzeitig die Stellvertretung der Amtsleiterin übernehme. Bürgermeisterin Stöcker gab bekannt, dass diese Stelle bereits für den Haushalt 2018 angemeldet sei. Sie hoffe bei den Haushaltsberatungen im Gemeinderat auf die Unterstützung der Mitglieder des Sozialausschusses, die deutlich machten, dass sie geschlossen hinter dieser Empfehlung stünden.

Erweiterung der Kindertageseinrichtung St. Anna


Nicht erst seit dem Beschluss des Gemeinderates Anfang des Jahres die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren von 34 auf 37 Prozent zu erhöhen, ist klar, dass dieses selbst gesteckte Ziel nur durch große Investitionen in den Ausbau der bestehenden Einrichtungen zu erreichen ist. „Ein Ausbau der Krippenplätze bedingt auch den Ausbau der Anschlussbetreuung", rief Cornelia Rösner, Leiterin des Amtes für Familie, Jugend und Senioren, in Erinnerung. Da gleichzeitig von den Eltern vermehrt eine Ganztagesbetreuung nachgefragt wird, müssen in den Einrichtungen Schlafräume und Essensmöglichkeiten geschaffen werden.

Nach den großen Baumaßnahmen in den städtischen Kindertageseinrichtungen Kunterbunt in Oberrheinfelden sowie im Bienenkorb in Karsau, die beide im kommenden Jahr abgeschlossen werden, befassten sich die Mitglieder des Sozialausschusses nun mit dem Umbau der Kindertageseinrichtung St. Anna. Thomas Sütterlin, Geschäftsführer der katholischen Kindertageseinrichtungen, präsentierte die Entwurfsplanung. „Wir haben unzählige Gespräche mit den Architekten, der Stadt sowie anderen Trägern geführt, um das Optimum zu erreichen", erklärte Sütterlin. So sehen die Pläne nun neu eine Trennung zwischen dem Krippen- und dem Bereich für die Kinder über drei Jahren , sowie zwei getrennte Eingänge vor. Gleichzeitig wurde der Essensbereich im Vergleich zu den ersten Planungen großzügiger gestaltet und bei allen Räumen auf alternative Nutzungsmöglichkeiten geachtet. Gestalterisch wird sich der Neubau an das bestehende Gebäude homogen an- und einfügen.

Die Kosten für den Umbau belaufen sich insgesamt auf 1,87 Millionen Euro, wobei der Investitionszuschuss der Stadt 1,68 Millionen beträgt. Nach dem Umbau bietet St. Anna Platz für 110 Kinder, 40 Kinder mehr als bisher. Geplant sind zwei Krippen mit insgesamt 20 Plätzen, zwei Ganztagesgruppen für insgesamt 40 Kinder (über drei Jahren) sowie zwei Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit für 50 Kinder.

Der Sozialausschuss begrüßte die Entwicklung der Pläne und gab grünes Licht für die Umsetzung.

Sommerferienprogramm 2017


Die Berichte der Dieter-Kaltenbach-Stiftung und des Jugendreferats über das diesjährige Sommerferienprogramm erweckten bei den Mitgliedern des Sozialausschusses spontan den Wunsch, wieder Kind zu sein. Mehr als 2.200 Kinder besuchten in diesem Sommer die Programme der beiden „Anbieter".

Ein Angebot für Familien, das in der Region sowohl was den Umfang als auch was die Qualität betrifft seinesgleichen sucht und von den Eltern nur Lob erfährt.

Dabei schätzen, nach Aussage des neuen Leiters des Tutti-Kiesi (s), Alexander Keil, immer mehr Eltern die Wochenanmeldungen, die eine verlässliche und frühzeitige Planung ermöglichen. In den ersten drei Wochen der Sommerferien nutzten durchschnittlich täglich 122 Kinder das Angebot im Tutti-Kiesi und genossen die gelungene Mischung aus Spiel, Spaß, Unterhaltung, kreativen Angeboten und Ausflügen.

Ein ähnliches Bild ergibt das Angebot des Jugendreferats, das dieses in Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Partnern jedes Jahr auf die Beine stellt. „In diesem Jahr hatten wir 111 Angebot von 31 Anbietern", berichtete der Leiter des Jugendreferats Andreas Kramer, der gleichzeitig den vielen Partnern dankte. Dabei war auch in diesem Jahr die Spielbusaktion und das Ferienprogramm in Oberrheinfelden der IG Spielplatz ein voller Erfolg. „Dieser Baustein ist nicht mehr wegzudenken und gerade für Kinder, die nicht zum Tutti-Kiesi können, unglaublich wichtig", betonte Amtsleiterin Rösner.

Auch im kommenden Jahr wird es ein ähnlich umfangreiches Sommerferienprogramm geben. Wobei gerade auch ältere Kinder noch besser eingebunden werden sollen.


Mobile Jugendarbeit


Im vergangenen Jahr beauftragte die Stadt den SAK Lörrach e.V. mit der aufsuchenden mobilen Jugendarbeit sowie mit dem Betrieb der dezentralen Jugendtreffs „Morgenrot" in Herten und „4US" in Karsau. Dabei stehen für die aufsuchende mobile Jugendarbeit ein 100 Prozent Deputat und für die beiden Jugendtreffs jeweils 25 Prozent zur Verfügung. Bereits in diesem Sommer sprach sich der Sozialausschuss für eine Aufstockung um 30 Prozent aus. „Diese Erhöhung ist nicht an einen festen Ort gebunden, sondern soll je nach Bedarf eingesetzt werden", rief Bürgermeisterin Diana Stöcker in Erinnerung.

In ihrem Erfahrungsbericht gaben der SAK Geschäftsführer Jürgen Rausch und Eric Bintz, der zuständige Leiter Jugend und Kultur, einen offenen und auch selbstkritischen Einblick in ihre Arbeit in Rheinfelden. Ein Erfolg ist die Wiederbelebung des Karsauer Jugendtreffs. Diese Einrichtung nutzen aktuell 15 bis 20 Jugendliche regelmäßig.

Die Situation in und um den Hertener Jugendtreff gestaltet sich dagegen aufwändiger. „Kleinere bauliche Maßnahmen wie beispielsweise ein Zaun zum Eingangsbereich des Jugendkellers Morgenrot konnten zwar die "Partyzone" außerhalb der Öffnungszeiten beruhigen. Aufgrund eines personellen Engpasses von März bis August dieses Jahres konnte die erforderliche Beziehungsarbeit nicht fortgeführt werden", räumte Rausch ein.

Im Rahmen der aufsuchenden mobilen Jugendarbeit gelang es, Kontakte zu den Jugendlichen aufzubauen und mit diesen ins Gespräch zu kommen. Auch die Situation rund um den Karlsplatz konnte im Rahmen zahlreicher Gespräche und eines runden Tisches beruhigt werden. Eric Bintz, der sich selbst mehrfach vor Ort ein Bild von der Situation gemacht hat, mahnte für eine dauerhafte Lösung aber weitere Maßnahmen, sei es seitens des Einkaufszentrums Hieber in Form eines Aufenthaltskonzeptes oder der Stadt in Form einer partizipativen Entwicklung des Platzes, an. Auch im Hinblick auf die leer stehende Schule in Herten in unmittelbarer Nähe zum Jugendtreff warnte er: „Leerstand wird gerne besetzt."

Angesichts der vielen Aufgaben in Rheinfelden freute sich Geschäftsführer Rausch, den Mitgliedern des Sozialausschusses das neue Team der mobilen Jugendarbeit in Rheinfelden vorzustellen. Ab sofort wird Franziska Laws, die bereits seit letztem Jahr in Rheinfelden aktiv ist, von Axel Brandt und Felix Müller unterstützt. Nach der Winterpause wird die mobile Jugendarbeit in Rheinfelden mit Rikschas mobil und sichtbar sein, stellte Rausch in Aussicht.

Bürgermeisterin Diana Stöcker bedankte sich für den umfassenden Bericht und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und SAK. „Mobile Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit und diese braucht Zeit", so Stöcker.

Bedeutung des Ehrenamtes in städtischen Projekten


In fast allen Bereichen sind heutzutage ehrenamtliche Helfer aktiv. Oft stellt sich daher die Frage nach der Abgrenzung zwischen Haupt- und Ehrenamt. Wie sich dies im sozialen Bereich in Rheinfelden gestaltet, zeigten in der öffentlichen Sitzung des Sozialausschusses Cornelia Rösner, Leiterin des Amtes für Familie, Jugend und Senioren, und Stefanie Franosz, Leiterin des Bürgertreffpunktes und der Freiwilligenagentur.

Der größte Unterschied zwischen Haupt- und Ehrenamt liege in der Aufgabenerfüllung, bzw. in der Verlässlichkeit und Kontinuität, so die beiden Fachfrauen. Das Ehrenamt lebe von der Freiwilligkeit und der freien Zeiteinteilung und könne daher nie das Hauptamt ersetzen. „Es geht immer um eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe", verdeutlichte Amtsleiterin Rösner. In Rheinfelden fungierte und fungiert die Stadt bei Projekten oft als Initiator, als Ideengeber und später als Projektbegleiter. „Es ist ein Geben und ein Nehmen", so Stefanie Franosz. Mit ihrer Stelle sowie dem Jugendreferat oder dem Seniorenbüro unterstützt die Stadt personell die verschiedenen Projekte. Darüber hinaus stellt sie Räumlichkeiten beispielsweise im Sozialen Kompetenzzentrum zur Verfügung, organisiert Vorträge für die ehrenamtlichen Helfer, baut Netzwerke auf, vermittelt Kontakte, hilft bei Fördergeldanträgen und fördert die Anerkennungskultur. „Auch wenn es viele individuelle Gründe gibt, sich ehrenamtlich zu engagieren, bleibt die gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung der Lohn für die geleistete Arbeit. Daher möchten wir im kommenden Jahr ein großes Ehrenamtsfest durchführen", stellte Franosz in Aussicht.

Bericht der kirchlichen Sozialstation


Der Bericht von Rolf Steinegger, dem Vorstand des Caritasverbandes Hochrhein e.V., im Sozialausschuss zeigte auf, welchen Veränderungen der Bereich der Pflege unterliegt, welche Herausforderungen zu bewältigen sind und wie stark alle Beteiligten „umdenken" müssen.

Da die gesetzliche Überregulierung zu einem „Marktversagen" führt, immer mehr private Anbieter von Pflegedienstleistungen geben auf, wird die zu bewältigende Aufgabe gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung der Gesellschaft für die verbleibenden Anbieter immer größer.

In Rheinfelden haben die Mitarbeiter der katholischen Sozialstation im vergangenen Jahr 93.262 Hausbesuche „absolviert". Insgesamt wurden 930 Patienten betreut. Die Stadt unterstützt das Angebot seit acht Jahren mit einer maximalen Förderung von 45.000 Euro pro Jahr. „Würden wir uns nur um die Patienten kümmern, deren Pflege „sich rechnet", wären wir auch ohne Zuschüsse überlebensfähig", betonte Rolf Steinegger. Dies sei aber nicht im Sinne der Kirche und auch nicht im Sinne der Kommune. So endet das Jahresergebnis 2016 mit einem leichten Plus in Höhe von rund 9.000 Euro, wenn man die einmaligen Zahlungen an die kirchliche Zusatzversorgungskasse heraus rechnet.