Städtische Nachricht

Rückblick auf die Entente Florale 2011
Interview mit Oberbürgermeister Eberhard Niethammer


Wie haben Sie den Wettbewerb Entente Florale erlebt?

Oberbürgermeister Eberhard Niethammer bei der Auftaktveranstaltung zur Entente Florale im Januar 2011.Die Entente Florale war für alle Beteiligten in unserer Stadt inspirierend, bunt, lebendig und für da Stadtleben sehr bereichernd. Für uns war natürlich die Goldmedaille eine riesige Freude - nach einer Phase der großen Spannung, weil das Wettbewerbsergebnis bis zum Schluss streng geheim gehalten wurde. Nun freuen wir uns auf die offizielle Preisverleihung im Sommer 2012.

Was hat zu diesem Erfolg beigetragen?

Blumenpracht Nach unserer gelungenen Auftaktveranstaltung mit mehr als 60 „grünen“ Akteuren aus Vereinen, Verbänden, Bildungseinrichtungen und anderen Institutionen brummte es in der Stadt und auf den Ortsteilen schon bald von grünen Ideen und Aktionen wie vor einem Insektenhotel.

Neugestaltung des Mägdebrünnleins, ein Projekt der Entente Florale Regelmäßige, geführte Spaziergänge durch die Grünanlagen der Stadt, ein Infostand der Naturschutzverbände und einer Behindertenschule zur Artenvielfalt, Bastelstunden mit Kindern für Wildbienenhotels und „Samenbomben“, eine Ausstellung zur Töpferkunst im Privatgarten, ein Tag der offenen Bauerngärten, Kleingärten und des Bibelgartens, grüne Lesungen im Lesegarten der Stadtbibliothek, ein Stadtgrün-Wettbewerb für Privatleute, Schulen und Gewerbetreibende sind nur eine Auswahl der zahlreichen Aktionen in unserer Stadt.

Der Tag der Jury-Begehung durch die Entente-Florale-Kommission war ein weiteres Highlight des Wettbewerbs. Die Präsentation unserer Stadt im Gespräch mit den Jury-Mitgliedern hat viel Spaß gemacht, der nur dadurch getrübt wurde, dass der Zeitrahmen so eng gesetzt war.

Welche Erfahrungen hat Ihre Kommune gemacht?

Projektleiterin Ursula Philipps vom Stadtbauamt Was wir ahnten, hat sich während der Wettbewerbszeit eindrucksvoll bestätigt: Wir haben eine sehr rege Bürgerschaft, die maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen hat. Erfreulich war insbesondere, dass sowohl die Bewohner der Kernstadt, als auch der ländlich geprägten Ortsteile mitgemacht haben. Dabei war die persönliche Ansprache der Akteure durch die Mitarbeiter der Verwaltung ganz entscheidend.
Nach und nach konnten wir so auch die Skeptiker überzeugen, insbesondere durch blühende Straßenränder und bunte Blumenwiesen in den Parks, die sehr positiv aufgenommen wurden. Die Entente Florale hat zweifelsohne den Bürgersinn und unser Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Dies gilt auch verwaltungsintern. Die ressortübergreifende Gestaltung des Wettbewerbs hat sicherlich einen wichtigen Baustein zu unserem Erfolg geliefert.
Ein wichtiges Instrument zur Vernetzung der grünen Akteure und zum Informationsaustausch war der monatlich erscheinende und per E-Mail versandte Newsletter zur Entente Florale, in dem die jeweils aktuellen Aktionen angekündigt und beschrieben wurden.

Welchen Nutzen, welche Chancen hat der Wettbewerb uns eröffnet?

Planungswerkstatt mit den Anwohnern der Geschwister-Scholl-Straße Die Teilnahme an der Entente Florale ist ein wichtiger Schritt zum „grünen Rheinfelden 2022“. Wir haben durch die Entente Florale neuen Schwung aufgenommen, nachdem bereits die Landesgartenschau im Jahr 2007 der Entwicklung des Stadtgrüns einen maßgeblichen Impuls gegeben hat.
Die vielen Aktionen haben das Bewusstsein für die Grünräume in der Stadt gestärkt. Zudem sind Themen der Lokalen Agenda, z. B. der Artenvielfalt und des nachhaltigen Handelns erneut ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht worden.

Idyllische Atmosphäre im Bauerngarten Die Auseinandersetzung mit den freiraumplanerischen Aspekten des öffentlichen Grüns im Rahmen der Entente Florale befruchtet die Stadtentwicklung. So gewinnt bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans die Sicherung und Entwicklung von Grünflächen an Bedeutung. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung im trinationalen Agglomerationsraum Basel 2022 wirkt die Stadt Rheinfelden ebenfalls mit konkreten freiraumplanerischen Projekten mit, die im Rahmen der Entente Florale weiterentwickelt wurden, wie die Qualifizierung des Rheinuferrundwegs.

Rheinfelden gehört zudem zum Bündnis zur Förderung der Artenvielfalt. Auch für dieses Thema konnten wir durch die Entente Florale neue Ideen und Akteure gewinnen.

Geranienmarkt Abschließend kann ich sagen: Indem wir vorhandene Grünstrukturen und geplante grünpolitische Maßnahmen in unser Wettbewerbskonzept integriert haben, sind wir mit geringen kommunalen Eigenmitteln auf dem Weg zu einer lebendigen grünen Stadt ein gutes Stück vorangekommen.
Das neue Motto der Entente Florale „Gemeinsam aufblühen“ entspricht unseren Erfahrungen, die wir auch künftig für eine nachhaltige Stadtentwicklung und ein lebenswertes Rheinfelden nutzen wollen.
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