Städtische Nachricht

Orgel aus dem Dornröschenschlaf erwacht


Wie gemacht scheint der Platz für die Orgel zu sein.  Jetzt ertönt sie in „vollem akustischen Glanz“ in der Kapelle auf dem Karsauer Friedhof und hat dort, so scheint es, ihre eigentliche Bestimmung gefunden.
 
Konzertierte Aktion

Als der Kirchenmusiker Rainer Marbach, der auf Schloss Beugen oft auf dem Instrument gespielt hat, erfuhr, dass die Orgel zum Verkauf stünde, wandte er sich spontan an die Stadt. „Ich dachte, es muss doch möglich sein, dieses Kleinod für und in Rheinfelden zu bewahren“, so Marbach. Bei Bürgermeisterin Diana Stöcker und Frank-Michael Littwin, der als Leiter des Bürgerbüros für die Verwaltung der Friedhöfe zuständig ist, stieß er auf offene Ohren. Beide setzten alle Hebel in Bewegung, um ein neues Zuhause für die Orgel zu finden. Als sich herausstellte, dass das elektronische „Orgelgerät“ in der Kapelle in Karsau defekt sei, nahmen sie Kontakt zum Orgelbauer Jens Steinhoff aus Schwörstadt auf und klärten ab, ob die klimatischen und statischen Voraussetzungen dort geeignet seien. Danach informierten sie Ortsvorsteher Jürgen Räuber und machten mit ihm „Nägel mit Köpfen“. Dass es am Schluss so schnell ging, davon zeigten sich alle Beteiligten positiv überrascht. „Innerhalb von nur sechs Wochen wurden alle organisatorischen, baulichen und finanziellen Fragen geklärt, die Orgel im Schloss in ihre Einzelteile zerlegt und in Karsau wieder zusammengebaut“, lobte Bürgermeisterin Stöcker die tolle Zusammenarbeit.

Orgel gibt Raum eine Seele

„Die alte Dame“, wie Orgelbaumeister Jens Steinhoff das Instrument liebevollDie Steinmeyer Orgel ist 61 Jahre alt.  nennt, thront nun auf der Empore. Dort wurde extra ein Podest für sie gefertigt, damit sie einen sicheren Stand hat und die Luftzirkulation gewährleistet ist. „Auf Schloss Beuggen war die Orgel in einem Dornröschenschlaf. Jetzt ist sie an einem Ort, an dem sie akustisch leuchten und zeigen kann, was in ihr steckt“, schwärmt der Musiker Marbach.

Eröffnungskonzert geplant
 
Damit sich auch die Öffentlichkeit von der beeindruckenden Akustik und dem stimmungsvollen Zusammenspiel von Architektur und Orgel überzeugen kann, ist für das Frühjahr ein „Eröffnungskonzert“ geplant.