Städtische Nachricht

Aus dem Hauptausschuss


einstimmig die Einrichtung einer Fachstelle für Wohnungslosigkeit kombiniert mit einer mobilen aufsuchenden Beratung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe des Fachverbands für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg (AGJ).  Die Fachstelle wird ihre Arbeit ab 1. Januar 2017 im Bürgertreffpunkt Gambrinus aufnehmen. Die Stadt finanziert 0,4 Stellenprozente.
 
Modellprojekt Landkreis

Schon heute finden im Bürgertreffpunkt Gambrinus im Rahmen eines Modellprojektes des Landkreises einmal pro Woche für rund drei Stunden Beratungen statt. Diese Hilfe nahmen bis August 2016 23 Haushalte, die von Obdachlosigkeit bedroht waren, wahr. Angesichts steigender Fallzahlen und der angespannten Wohnungsmarktsituation ist dieses Angebot aber nicht ausreichend, daher der Wunsch der Stadt hier mehr zu tun.

Aufsuchender Charakter

Das Besondere an der Arbeit der AGJ ist der „aufsuchende“ Charakter sowohl im präventiven Bereich als auch bei der Betreuung von bereits von Obdachlosigkeit Betroffener. „Als Stadt können wir erst aktiv werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wenn die Zwangsräumung vollstreckt ist“, berichtet Bürgermeisterin Diana Stöcker. Dann muss sich das Ordnungsamt um die Unterbringung der Menschen kümmern. "Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes eine nahezu unlösbare Aufgabe", so Stöcker. Die Beratungsstelle kann aber viel früher aktiv werden und so Konfliktsituationen rechtzeitig entschärfen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Damit sollen Wohnungsverlust vorgebeugt und verhindert werden. Gleichzeitig werden eingewiesene Menschen aktiv aufgesucht und bei der Problemlösung unterstützt.
„Sowohl der präventive als auch der aufsuchende Charakter der Arbeit der AGJ ist  für die Menschen sehr wichtig“, betont Bürgermeisterin Diana Stöcker. "Die betroffenen Menschen, insbesondere Familien, haben vielschichtige Problemlagen, die individuell angeschaut werden müssen." Sie erhofft sich von der Fachstelle sowohl, dass Zwangsräumungen vermieden werden können, als auch, dass den bereits von Obdachlosigkeit betroffenen Personen Perspektiven aufgezeigt werden können.
 
Aktuelle Zahlen
134 von Obdachlosigkeit betroffener Menschen leben in 42 Unterkünfte, betroffen sind vor allem Erwerbstätige und Familien.