Städtische Nachricht

Verkehrsschau 2016


Zehn Gefahrenpunkte standen auf der Liste der Verkehrsschau 2016. Gemeinsam wurden diese intensiv diskutiert. Die Vertreter der Stadt, des Regierungspräsidiums, des Landratsamtes, der Polizei, von Südbadenbus sowie die jeweiligen Ortsvorsteher nahmen sich bewusst ausreichend Zeit, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen und mögliche Maßnahmen zu diskutieren. „Wir wollen mit der Verkehrsschau den Straßenverkehr noch sicherer machen und die Unfallschwerpunkte entschärfen“, so Bürgermeisterin Diana Stöcker.

Zehn neuralgische Punkte

Erste „Anlaufstelle“ war die Einfahrt West B 34/A 861. Alle Beteiligten sahen hier dringenden Handlungsbedarf, um den Umfallschwerpunkt zu beseitigen. Voraussetzung für die Installation der gewünschten Ampelanlage sei allerdings die Zahl von mindestens 18.000 Fahrzeugen pro Tag, so der Vertreter des Regierungspräsidiums. Eine entsprechende Zählung wurde bereits beauftragt. Sobald das Ergebnis vorliegt, können entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet werden.

Als Unfallursache Nummer eins wurde beim Turbinenkreisel Schildgasse überhöhte Geschwindigkeit diagnostiziert. Daher sollen ein deutlich größerer Hinweis auf Tempo 50 sowie entsprechende Piktogramme auf der Fahrbahn diesen Gefahrenpunkt entschärfen. Ebenso wird ein Rüttelstreifen geprüft.

Für die B 34 Beuggen hatte die CDU im Ortschaftsrat Karsau eine Temporeduktion gefordert. Messungen der Stadt und der Polizei ergaben aber, so Ordnungsamtsleiter Dominic Rago, dass nur ein Prozent der Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs ist. Daher sieht die Stadt hier keinen Handlungsbedarf.

Um die Radsituation an der B 34/Brombacher Straße zu verbessern, wird auf Anregung der IG Velo die Markierung mit der Teilung Fußgänger/Radfahrer zehn bis 15 Meter weiter in Richtung „Hotel Storchen“ geführt und das Piktogramm versetzt.

Für den gewünschten Verbindungsweg zwischen Minseln und Karsau, parallel zur K 6363, sahen die Beteiligten in naher Zukunft keine Realisierungschance. Im Radwegeplan des LK Lörrach ist er bis 2020 nicht vorgesehen. Für Fußgänger bleibt es daher derzeit beim existierenden Bankettstreifen.

Um einen sichereren Übergang für Radfahrer über die Wiesentalstraße ging es auf Höhe der Kompostieranlage. Das Schild „Achtung Radfahrer“ wird ein Stück versetzt werden, um Autofahrer deutlicher die Querung zu signalisieren.

Freuen dürfen sich die Anwohner im Orts- und Wohnbereich Ottwangen. Denn hier wird Tempo 30 kommen. Alle Beteiligten konnten sich der Argumentation des Ortschaftsrates Adelhausen anschließen, dass hier eine besondere Gefahrensituation, insbesondere für Kinder gegeben sei, da innerorts weder ein Gehsteig noch ein Fußgängerüberweg existiert.

Anders sieht es dagegen in Obereichsel aus. Hier wird der Wunsch nach Tempo 30 nicht umgesetzt werden können. Im Gegensatz zu Ottwangen sei hier eine normale Gehweg-situation gegeben, so die Experten. Aufgrund zu geringer Verkehrsdichte kann auch kein Lärm-Aktionsplan aufgestellt und Tempo 30 umgesetzt werden. Ebenso wird keine Notwendigkeit für Tempo 50 statt 70 auf der Birsstraße/L 139 in Richtung Niedereichsel gesehen.

Mit demselben Hinweis auf die bestehende Gehwegsituation kann auch der Forderung nach Tempo 30 in Niedereichsel nicht entsprochen werden. Um auf die Kinder aufmerksam zu machen, soll ein entsprechendes Schild „Achtung Kinder“ aufgestellt werden. Darüber hinaus wird die Realisierung eines Zebrastreifens an der Bushaltestelle / Einmündung Angerstraße geprüft.

Auch in Degerfelden wird es im Bereich der Eichseler Straße / L 139 kein Tempo 30 geben, da ein breiter Gehweg existiert und der Lärm-Aktionsplan aufgrund der geringen Fahrzeug-dichte nicht angewendet werden kann.

Ergebnis

Auch wenn nicht alle Wünsche oder Anträge von der Stadt erfüllt werden konnten, zeigten sich Bürgermeisterin Diana Stöcker und Ordnungsamtsleiter Dominic Rago mit dem Verlauf der Verkehrsschau sehr zufrieden. Wichtig sei, vorgegebene Geschwindigkeiten auch zu kontrollieren. „Es zeigt sich, dass die Beteiligung aller in Vorortterminen eine intensive Auseinander-setzung und gute Entscheidungen möglich macht“, sagte Bürgermeisterin Stöcker. In 2017 soll daher die Zahl der Messstunden gerade morgens und abends erhöht werden.