Rheinfelden heißt Flüchtlinge willkommen
100 zusätzliche Flüchtlinge in ehemaliger Tennishalle
20.11.2015
Landrätin Marion Dammann stimmte dem Oberbürgermeister zu: „Rheinfelden ist bei der Unterbringung von Flüchtlingen schon lange ein Partner.“ Sie warb dafür, die Flüchtlinge willkommen zu heißen: „Integration ist ein Aufeinander-zu-gehen und da haben wir in Rheinfelden schon gute Strukturen durch das langjährige Engagement der Bürger und der Stadtverwaltung.“
In der Halle stehen 2er- und 4er-Zimmer zur Verfügung, die nötigen Sanitärräume und Funktionsräume wie Gemeinschaftsräume, Schulungsräume, Kinderspiel- und TV-Raum. Hausmeister und Heimleitung werden vom Landratsamt eingestellt. Elke Zimmermann-Fiscella erläuterte, dass für die Sozialbetreuung über die Liga der freien Wohlfahrtsverbände 1,5 Stellen geschaffen werden.
Es ist für die Flüchtlinge kein Voll-Catering vorgesehen, sondern eine Selbstversorgung über eine eigene Küche. Für die Sicherheit wird der Sicherheitsdienst zuständig sein, der auch in der GU in der Schildgasse für Ordnung sorgt und mit dem Landratsamt schon eine langjährige Zusammenarbeit pflegt. „Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt und wir setzen den Sicherheitsdienst bedarfsgerecht ein“, so Elke Zimmermann-Fiscella.
Beim Thema Integration hat der Landkreis die fünf Schwerpunkte Sprache, KiTa/Schule, Arbeit, Wohnen und Gesellschaft im Fokus und übernimmt vorrangig die Aufgabe der Koordination. Schon 2005 hat der Landkreis den Arbeitskreis Migration als zentrales Netzwerk auf Landkreisebene ins Leben gerufen. Darin arbeiten zentrale Einrichtungen, Behörden und Initiativen wie die Agentur für Arbeit, Integrationsbeauftragte, Ausländerbehörden, Sprachkursanbieter und Vertreterinnen öffentlicher Integrationsnetzwerke zusammen.
Vertreter des Rheinfelder Freundeskreises Asyl nutzten die Möglichkeit, um für ehrenamtliches Engagement zu werben, da angesichts der aktuellen Situation der Freundeskreis dringend weitere Unterstützer, insbesondere bei der Übernahme von Flüchtlingspatenschaften, braucht. „Wir brauchen unbedingt Leute, die ihre Fähigkeiten einbringen“, so Herwig Popken vom Freundeskreis. Interessierten können über die Website www.asylweb.de Kontakt mit dem Freundeskreis Asyl aufnehmen.
Cornelia Rösner, Leiterin des Amtes für Familie, Jugend und Senioren, übergab in diesem Rahmen auch eine Geldspende von Bärbel Schöler in Höhe von 1.000 Euro an den Freundeskreis Asyl. Das Geld hatte die mit Cornelia Rösner befreundete Bärbel Schöler privat gesammelt. Bürgermeisterin Diana Stöcker gab bekannt, dass am Montag, 30. November, im Rathaus auch ein Helfertreffen um 19.00 Uhr stattfinden wird.
Zahlreiche Fragen wurden anschließend noch von den Bürgern gestellt. Auf großes Interesse stießen die Ausstattung der Halle, die Einhaltung der Nachtruhe, Herkunftsländer der Flüchtlinge oder die Möglichkeiten zur Integration in den Arbeitsmarkt. Landrätin Marion Dammann und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bemühten sich alle Fragen zu beantworten und konnten die meisten Sachverhalte auch zur Zufriedenheit der Fragenden klären. „Beteiligen Sie sich, bringen Sie sich ein und gestalten Sie diese Herausforderung für unsere Stadt mit“, schloss Oberbürgermeister Klaus Eberhardt nach ungefähr eineinhalb Stunden die Veranstaltung.