Städtische Nachricht

Neue Wohnungen für Reptilien
Mauereidechsen vorbildlich umgesiedelt


Matthias Kaiser, Ursula Philipps, Gugula Nieke-Mast und Christoph Schmidt Im Zuge des bpd-Bauprojekts am Adelberg war die Vergrämung der geschützten Mauereidechsen notwendig geworden. „Das war natürlich eine ungewöhnliche Maßnahme, die wegen der schwarzen Folien ins Auge sprang“, so Ursula Philipps von dem städtischen Stadtplanungs- und Umweltabteilung. Im Vorfeld waren 25 adulte Mauereidechsen gezählt worden. Eingesammelt von den schwarzen Folien, die den Lebensraum der Tiere unattraktiv machten und keine Versteckmöglichkeiten boten, wurden letztendlich 52 erwachsene und Jungtiere.

Auffällig sind die schwarzen Folien am Adelberg. „Man darf keine Arten bewusst töten, sie nicht ihre Fortpflanzungsstätten stören bzw. diese zerstören“, erläuterte Christoph Schmidt von proECO. „Der Ausgleich muss vorher geschaffen werden.“ Die beiden Unternehmen haben dazu am Serpentinenweg am Adelberg und im Stadtpark unterhalb des Parkdecks Ausgleichshabitate geschaffen. „Das sind sehr komfortable Wohnungen geworden“, so Christoph Schmidt. Die Kosten dafür belaufen sich im fünfstelligen Bereich.

Ausgleichshabitat im Stadtpark „Diese Habitate sind richtig schön geworden, nicht nur für die Eidechsen, sondern auch für die Menschen zum Ansehen“, so Matthias Kaiser von Blumen Kaiser, das auch Landschaftspflege anbietet. Damit keine neuen Tiere zurück wandern, werden die entsprechenden Bereiche weiterhin mit Reptilienzäunen abgegrenzt. Die umgesiedelten Tiere konnten an den neuen Standorten, die geeignetes Winterquartier und Brutstätten bieten, schon gesichtet werden.

„Wir hoffen, dass diese vorbildliche Vorgehensweise einen Vorbildcharakter für andere Projekte hat“, so Ursula Philipps und Gudula Nieke-Mast von bpd erklärte: „Wir haben das gerne gemacht, weil wir wollen, dass alle zufrieden sind, auch die Eidechsen.“ Insgesamt wurden binnen drei Wochen 120 Tonnen Material verbaut, vieles davon gar nicht sichtbar. Die Südseiten-Lage verspricht auch, dass eine Vermehrung gegeben ist und die Population künftig wachsen wird.