Städtische Nachricht

Paten kümmern sich um Nistkästen
20 Nisten in Degerfelden aufgehängt


Bernhard Maier hängt einen Nistkasten auf. Gebannt verfolgten die Augen der Grundschüler jeden Handgriff, den der engagierte Degerfelder Bernhard Maier beim Aufhängen der Nistkästen tätigte. Geduldig erklärte er dabei so allerhand über den Wald. „Eichen sind wichtig für den Wald, die ernähren beispielsweise die Wildschweine“, erläuterte er, während er den Nistkasten für den Siebenschläfer an eine Eiche hängte. „Die Ausrichtung sollte Süd-Ost sein, weil der Regen hier zumeist von Westen kommt. So bleibt der Kasten trocken und die Brut wird nicht gefährdet.“ Da Siebenschläfer mittlerweile selten geworden sind, hat der Kasten auch eine Kontrollklappe, damit man später nachschauen kann, ob der Kasten von den kleinen Nagetieren auch angenommen wird.

Viele Fragen musste Bernhard maier beantworten. Insgesamt acht Nistkästen wurde im Biotop im Wald aufgehängt. Diese acht und zwölf weitere hatten die Schüler zuvor im Unterricht gebaut. Die zusätzlichen zwölf Nistkästen werden kostenlos an Paten in Degerfelden verteilt, die die Kasten betreuen und einmal jährlich reinigen werden. Lehrerin Petra Gisi erzählte, dass die Nachfrage unter den Eltern der Schüler so groß war, dass sie am Schluss losen mussten. Die Schüler haben weiterhin in Tandems Referate und Plakate über heimische Vögel angefertigt. „Wir werden auch weiterhin in kleinen Gruppen hierher kommen und schauen, wie sich das entwickelt“, so die Lehrerin. Im Unterricht hat Lehrerin Petra Gisi ihre Schüler zu kleinen Experten über den Wald und seine Tiere gemacht und dieses Wissen präsentierten die Jungen und Mädchen auch bereitwillig auf der kleinen Exkursion mit Bernhard Maier.

Im Wald bei Degerfelden Als die Schüler eine abgestorbene Tanne entdeckten, erklärte Bernhard Maier den Schüler dann noch, dass die Förster auf einen Hektar Wald immer einen abgestorbenen Baum stehen lassen, da dieser zehn Nistkästen ersetze. Das sei eine wichtige Maßnahme, da in den letzten Jahren die Vogelarten rückläufig waren. Bernhard Maier, der seit sechs Jahren in Kooperation mit der Fridolinschule und dem Waldbesitzer den Buchenholzwald zu einer natürlichen Buschzone entwickelt, liegt es besonders am Herzen, dass sein Projekt auch Nachahmung findet. „Das ist ein Zukunftsprojekt und wird noch viel zu wenig praktiziert. Die natürliche Waldrandzone fehlt heute und die Waldränder haben sich in Hochwälder entwickelt, die die Siedlungen beschatten und auch eine Gefahr für Häuser bedeuten. Man sollte beginnen, die hohen Bäume zugunsten der Buschzone zu entfernen“, so Bernhard Maier. Mit den Schülern zog er dann weiter Richtung Haldenweg, wo er ihnen Naturhöhlen in alten Bäumen zeigen wollte.
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