Städtische Nachricht

Kein dramatischer Anstieg bei Schweizer Einkäufern
SWR Stuttgart befragte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zum Frankenkurs


Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in seinem Büro Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sprach über die Auswirkungen am Tag des Kursverfalls bei den Geldinstituten vor Ort, konnte aber nicht über eine dramatisch gestiegene Zahl von Schweizer Einkäufern in seiner Stadt berichten. Überhaupt sei es zu früh, so der Oberbürgermeister, um eine wirtschaftliche Einschätzung vornehmen zu können. Zunächst einmal seien auch die Beschlüsse der EZB am kommenden Donnerstag abzuwarten, ob nicht weitere Kurskorrekturen gegenüber dem Schweizer Franken eintreten werden.

Nach seinen Beobachtungen werden aber Trends, etwa im Bereich der Betriebe sowohl bezüglich weiterer Exporte in die Schweiz, als auch der besonderen Grenzgängerproblematik in der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung liegen. Aus der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die gewerbliche Wirtschaft oder der Wohnungsbau nicht stark auf sehr kurzfristige Trends reagiert. OB Klaus Eberhardt verwies darauf, dass es bereits schon jetzt sehr enge Verflechtungen zur Schweiz gebe. Dies betreffe viele Gewerbebetriebe, die trotz der bestehenden Kautionsproblematik mit der Schweiz über gute Geschäftsbeziehungen zum Nachbarn verfügen.

Auch sei die Region am Hochrhein für neue Arbeitnehmer als Grenzgänger in die Nordwestschweiz ausgesprochen attraktiv. In Rheinfelden (Baden) konnten in den letzten Jahren jedes Jahr zwischen 1.300 und 1.500 neue Bewohner begrüßt werden, die aufgrund der Attraktivität des regionalen Wirtschaftsstandort herzogen. Allerdings habe er bezüglich der Grenzgängerthematik durchaus auch warnende Stimmen aufgenommen, die bei einer dauerhaften Diskrepanz der Währungen zwischen Euro und Franken Auswirkungen auf die deutschen Grenzgänger nicht ausschließen. Insofern könne er einer zu Beginn des Kursverfalls des Euros aufgetretenen Euphorie in manchen Medien nicht folgen.

Für den örtlichen Wohnungsmarkt sieht OB Klaus Eberhardt auch keine dramatisch steigende Zunahme der Nachfrage aus der Schweiz. Seit langem existiere zwischen den beiden Ländern ein erheblicher Preisunterschied bei den Wohnkosten. Dies habe aber nach seinen Beobachtungen dem Wohnstandort Schweiz auch bisher nicht geschadet.