Städtische Nachricht

Siebzig Mal Theater im Jahr
Veranstaltungsring Kinderkultur stellt sich vor


Die Mitglieder des Veranstaltungsrings Kinderkultur Jedes Jahr bieten die Veranstalter SAK Altes Wasserwerk gGmbH aus Lörrach, die Stadtbücherei aus Bad Säckingen, die Mediathek aus Wehr, die Stadtbibliothek aus Weil am Rhein, die Mediathek aus Efringen-Kirchen, der Verein schjkk aus Rheinfelden (Aargau) und das Jugendreferat sowie das Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden) Kindertheateraufführungen an. In den Monaten Oktober bis April gibt es in den beteiligten Kommunen sieben verschiedene Theaterstücke, die jeweils zwischen neun und elf Mal aufgeführt werden.

Kindertheater 2013: Best of Ritter Rost „Wir arbeiten schon seit einiger Zeit zusammen“, so Claudius Beck, Kulturreferent in Rheinfelden (Baden). „Bislang hat jeder für sich selbst Werbung gemacht, aber nun hatten wir die Idee, unsere Zusammenarbeit, die ja fast im Verborgenen stattfindet, vorzustellen.“ Seit 30 Jahren findet diese Zusammenarbeit statt, anfänglich breit in den beiden Landkreise Lörrach und Waldshut-Tiengen gefächert. Zunächst war dieses Thema von den Jugendpflegern angegangen worden, die es als Ergänzung für Kinder zur eigentlichen Jugendarbeit betrieben. Das Angebot wurde im Laufe der Jahre aber immer jüngeren Kindern gemacht, so dass heute schon Kindertheateraufführungen ab drei Jahren angeboten werden.

Kindertheater 2014: Der kleine König und sein Pferd Grete Im Laufe der Jahre ist dieses frühe Netzwerk auf die heutigen Akteure zusammengeschmolzen und wurde durch den Verein schjkk aus Rheinfelden (Aargau) verstärkt. Die Organisation des Kindertheaters hat sich dabei von den Jugendeinrichtungen stärker zu Bibliotheken verlagert. Ursächlich dafür sind verschiedene Einsparungswellen in den 1980er und 1990er Jahren bei der Jugendarbeit, während gleichzeitig die Bibliotheken sich öffneten und eigene Veranstaltungen organisierten. „Es gab in Efringen-Kirchen kaum Angebote für Kinder, so hatten wir das begonnen“, erklärt Liane Blum von der dortigen Mediathek. „Die Theaterstücke haben oft Bezug zu Kinderbüchern und wir sehen auch, dass wir dadurch neue Zielgruppen ansprechen können, die sonst nicht in die Mediathek kämen.“

Brigitte Kiefer vom alten Wasserwerk begründet die Beteiligung des SAKs anders: „Wir gehören noch zu den Gründungsmitgliedern und sehen als freier Träger in der Jugendhilfe immer noch einen sozialpädagogischen Aspekt im Vordergrund. Wir wollen der ganzen Familie Zugang zum Kulturgut Theater bieten.“ Angesichts der niedrigen Eintrittspreise, die in den Kommunen zwischen 3,50 und 5,50 Euro variieren, achten alle Organisatoren auf den sozialen Aspekt. Das die Aufführungen nicht kostendeckend veranstaltet werden können, begründet Katja Glaus von der Stadtbücherei Bad Säckingen so: „Wir möchten ja auch einer alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern den Theaterbesuch finanziell ermöglichen.“

Der Veranstaltungsring Kinderkultur profitiert von dem Netzwerk in erster Linie finanziell, da die Künstler günstiger gebucht werden können. Immer im Januar findet ein großes Planungstreffen für die kommende Saison statt. Die Stücke werden sehr wohl überlegt ausgewählt, da es zugleich qualitätsvoll und spannend sein soll. „Erwachsene gehen heute auch nicht mehr so häufig ins Theater, aber wenn man Kinder schon früh daran hinführt, dann bleibt das oft erhalten“, meint Anne Kalmbach von der Mediathek Wehr. Daher werden neben den öffentlichen Aufführungen in verschiedenen Kommunen, etwa in den beiden Rheinfelden, auch geschlossene Schulaufführungen angeboten.

Das gemeinsame Konzept funktioniert gut, wie sich an den Besucherzahlen in den Kommunen ablesen lässt. Wobei die Räumlichkeiten, die teilweise nur 100 Personen fassen, teilweise aber bedeutend mehr, auch den Theatergruppen eine hohe Flexibilität abfordern. Liliane Regitz vom Verein schjkk erläutert abschließend: „Als wir das damals angefangen hatten, lief das ganz schleppend, aber mittlerweile braucht man dafür kaum noch Werbung machen.“ Im Januar wird in den Kommunen Ritter Rost aufgeführt. Die nächsten Veranstaltungen sind dann im März „Tülli, Knülli und Fülli – die drei kleinen Schweinchen“ und im April „Herbert und Mimi“.