Städtische Nachricht

Eschentriebsterben gefährdet Waldbesucher
Sicherheitsgründe erfordern Eingriffe in Landschaftsbild


Die Esche ist im Stadtwald Rheinfelden mit einem Anteil von knapp 10 Prozent vertreten. Allerdings leidet diese Baumart auch am Hochrhein unter dem sogenannten Eschentriebsterben, für das bislang kein Heilmittel existiert. Diese Pilzerkrankung wird durch das Falsche Weiße Stengelbecherchen ausgelöst, einem in jüngster Zeit aus Südostasien eingewanderten Schaderreger. Im Laufe des Jahres 2014 hat sich der Zustand der Eschen landesweit deutlich verschlechtert. Laut Marco Sellenmerten, Leiter des Forstbezirks Schopfheim, ist davon auszugehen, dass die Erkrankung auch die meisten Eschen im Stadtgebiet befallen wird. Erste Anzeichen sind unregelmäßige Farbveränderungen an den Blättern. Im Winterhalbjahr werden auch die typischen bräunlichen Rindennekrosen sichtbar. Diese finden sich oftmals in der Baumkrone, treten teilweise aber auch am Stammfuß auf. Die Infektion schwächt die Bäume und macht sie anfälliger für weitere Schädlinge. Die Nekrose führt schließlich zum Absterben der betroffenen Äste bzw. des gesamten Baumes. Jederzeit können die betroffenen Baumteile bzw. Bäume unkontrolliert zusammenbrechen und zu Boden stürzen. Durch diese Destabilisierung der Bäume besteht auch eine Gefahr für Waldbesucher.

Aus Sicherheitsgründen müssen befallene Eschen gefällt werden. Der Forstbetrieb der Stadt Rheinfelden beginnt damit entlang von Straßen und in den Erholungsbereichen. Hier werden zunächst Streifen mit einer Tiefe von mindestens einer Baumlänge bearbeitet. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind Bereich Rehbrunnen, Nollinger Naherholungsgebiet (v.a. zwischen Saatschulweg und Großlochweg, Streifen nördlich der A 98.4), Langackerweg in Herten, Kreisstraße zwischen Nordschwaben und Minseln. Teilweise müssen hier alle Eschen entnommen werden. Um möglicherweise resistente Exemplare zu erhalten, bleiben vereinzelt noch gesunde oder nur leicht befallene Eschen stehen. Durch die großflächigen, zum Teil kahlschlagähnlichen Eingriffe kommt es zu einer deutlichen Veränderung des Landschaftsbilds. Es entstehen Lücken im bisherigen Waldbestand. Diese werden im kommenden Frühjahr vom städtischen Forstbetrieb im Rahmen der Schlagpflege begutachtet. Sofern keine brauchbare Naturverjüngung vorhanden sein sollte, können die Flächen nur durch eine verstärkte Anpflanzung standörtlich geeigneter Baumarten wiederbewaldet werden.