Am Mittwoch, den 15. Oktober, kamen mehr als 220 geladene Gäste zu den 6. Rheinfelder Wirtschaftsgesprächen ins Rheinfelder Rathaus.
Die kommunale Plattform zum Austausch der Gewerbetreibenden stand diesmal unter dem Thema „Innenstadtentwicklung“. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt freute sich, dass es in Rheinfeldens Innenstadt wieder vorangehe und dass einige leer stehende Ladengeschäfte mit guten Einzelhandelsgeschäften neu belebt wurden Auch das Ali Kino besteht nun weiter.
Jürgen Lein, Projektleiter bei der CIMA Beratung + Management GmbH, erörterte im ersten Vortrag „Herausforderungen für die Innenstadt als Einzelhandelsstandort“ die strukturellen Umbrüche, das Verbraucher- und Konsumentenverhalten, die Trends sowie die Maßnahmen für ein zukunftsorientiertes Stadtmarketing. Sein Fazit war, dass die Stadt sich inszenieren muss. Die Innenstadt muss zur Bühne werden und Gemeinschafts- und Gruppenerlebnisse schaffen, damit die Kaufkraft der Bürger nicht immer mehr zum Onlinemarkt wandert.
Im zweiten Vortrag kam Utz Geiselhart vom Handelsverband Südbaden e.V. zu Wort und brachte Zahlen und Fakten zum Handel auf den Tisch. Es sind nicht nur die Jungen, die viele Waren online bestellen, sondern auch die Best-Ager (Kunden zwischen 50 und 87 Jahren) wären deutlich mehr im Internet unterwegs. Der Einzelhandel könne nur mit einem Verkauf über Emotionen und einem guten Service und Beratung überleben.
Jörg Hieber, Seniorchef des Hieber´s Frische Center KG, brachte in seinem Vortrag die Sache auf den Punkt. „Eine Stadt muss so attraktiv sein, dass die Kunden gerne kommen.“ Sein Bestreben war es immer aus Kunden Käufer und aus Käufer Fans zu machen. Das Hieber-Unternehmen sei immer darauf bedacht, seine Kernkompetenzen, Leistung und Service zu verbessern. Nur so könne ein Einzelhandelsgeschäft langfristig überleben. Statik in der Geschäftsbetreibung wirke sich immer negativ aus. Allerdings sei es schwer für kleine Einzelhandelsgeschäfte in der Rheinfelder Innenstadt zu überleben, da mit der dezentralen Ansiedlung solcher Geschäfte in der Schildgasse und Güterstraße eine zu große Konkurrenz geschaffen wurde. Die Innenstadt brauche kleinere, individuelle Geschäfte, die nicht austauschbar seien.
Elmar Wendland von der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung GmbH bündelte alles Gesagte nochmal. Viele ansässige Händler sehen den Online-Bereich als drohendes Damoklesschwert. Er fand, dass der Einzelhandel den Mix aus dem stationären und dem Online-Einkauf nutzen sollte. „Wir sind auf einem guten Weg.“ Abschließend eröffnete Elmar Wendland das Buffet und entließ die Gäste in die eigentliche Plattform zu anregenden Gesprächen.
