Städtische Nachricht

Artenvielfalt ist keine Hexerei
Öffentliche Führung in den HEKS-Gärten/Rheinfelden (Aargau) am 23.08.


Erklärung zur Übersicht im Garten Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) pachtet in Rheinfelden (Aargau) wie auch in anderen Schweizer Städten Gartenparzellen an und bewirtschaftet diese gemeinsam mit Migrantinnen und Flüchtlingen. Projektbetreuerin Brigitte Denk gibt sich zusammen mit sieben Flüchtlingsfrauen, deren Kindern und mehreren freiwilligen Helferinnen viel Mühe, um die drei bewirtschafteten Gartenparzellen auch für Kleintiere, Wildbienen, Feldwespen und andere Insekten einladend zu gestalten. „Insektenhotels sieht man ja inzwischen in fast jedem Garten“, erklärt Brigitte Denk den Teilnehmern der Führung. „Genauso wichtig sind jedoch auch Strukturen im Garten, wie Steinhaufen, Totholz und Hecken, die den Tieren Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung bieten“. In den HEKS-Gärten werden solche Strukturen in den Randbereichen der Beete angelegt. Zur Erhöhung der Artenvielfalt haben die Flüchtlingsfrauen außerdem Wildblumenmischungen in Pflanztrögen ausgesät, um den Besuchern zu zeigen, dass man auch im eigenen Balkonkasten einen Beitrag für die Artenvielfalt leisten kann. Außerdem stellten sie den Gästen umfangreiches Info-Material zur naturnahen Gartengestaltung zur Verfügung.

Verkaufsstand in den HEKS-Gärten Die «Neuen Gärten» dienen den Frauen aus der Türkei, Marokko, Kappadokien, Eritrea sowie Sri Lanka aber in erster Linie zum Anbau von Gemüse und Kräutern: Mais, Kohl, Karotten, Zwiebeln, Bohnen, Salat, Tomaten und Minze, aber auch rote Beete werden nach und nach geerntet. Unterstützt werden sie dabei von freiwilligen Mitarbeiterinnen. Stefanie Schmid arbeitet seit zwei Jahren im Projekt mit: „Ich habe hier viel dazu gelernt, was ich auch in meinem eigenen Garten umsetzen kann“. Auch Annemarie Müller hat die eigene Freude an der Gartenarbeit dazu bewogen sich den gärtnernden Flüchtlingsfrauen zu widmen, die „sonst nur wenig Kontakte zu Schweizern haben“.

Und so kommt es, dass sie den Flüchtlingsfrauen auch bei Problemen im Alltag, wie bei Behördengängen oder der Wohnungssuche mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zwei weitere freiwillige Mitarbeiterinnen kommen aus Sri Lanka. Nach ihrer Projektteilnahme sind sie als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Projekt geblieben und leisten wertvolle Vermittlungshilfe.
Zum Abschluss der kurzweiligen Führung boten die Migrantinnen den Gästen ein Buffet mit selbstgemachten Spezialitäten aus den jeweiligen Herkunftsländern an. Die gemeinsame Zusammenarbeit im Garten, darüber sind sich alle einig, hilft dabei ein besseres Verständnis füreinander zu finden.