Städtische Nachricht

Biotoppflege und Sanierung Bleichweiher
Regierungspräsidium, die Stadtverwaltung Rheinfelden (Baden) und der NABU ziehen an einem Strang


Das zugewachsene Biotop vor der Sanierungsaktion In einer Gemeinschaftsaktion des Regierungspräsidiums Freiburg, der Stadt Rheinfelden (Baden) unter fachlicher Begleitung des Naturschutzbundes NABU e.V. und mit Unterstützung der Technischen Dienste der Stadt konnte der ehemalige Schlossweiher des Schlosses Beuggen vor der Verlandung bewahrt werden.

Am Dienstag, den 2. Dezember, waren die Verantwortlichen vor Ort, um sich das Ergebnis anzuschauen: Uwe Kerkhof, zuständig für Naturschutz und Landschutzpflege beim Regierungspräsidium Freiburg, Norbert Meier, Leiter des Pflegetrupps, Dr. Karl Kuhn vom NABU und Herbert Bächle von der Stadtplanungs- und Umweltabteilung der Stadtverwaltung. Durch das Zuwachsen des Weihers durch Schilf und Wasserpflanzen wurde die Wasserfläche immer kleiner und es bildete sich Faulschlamm, der den Weiher fast völlig verschwinden ließ und somit den Wasservögeln und Amphibien den Lebensraum nahm.

Mit dem Bagger wird der Faulschlammentfernt. Um diese Entschlammung vorzunehmen, brauchte es auch den Einsatz von Spezialfahrzeugen wie Bagger, und Amphibienfahrzeuge, um voranzukommen. Dazu wurden die Gartenbau-Unternehmen Sepp aus Marktoberdorf, Bayern, und Seywald aus Sulzburg beauftragt. Als zweite Maßnahme mussten Bäume gefällt, Hecken ausgedünnt und zurückgeschnitten werden. Der Gehölzwuchs hatte seit der letzten großen Biotoppflege vor 10 Jahren so über Hand genommen, dass die einstmals angelegte Trockenmauer und der vorbeiführende Weg zugewachsen waren. Auch große Bäume mussten radikal zurückgeschnitten und gefällt werden, da diese den Weiher zu viel beschatteten und deren Wurzeln den Damm um den Weiher zu zerstören drohten Ziel ist die Erhaltung der Artenvielfalt. Für viele selten gewordene Vögel wie Rohrsänger, Zwergtaucher, Blesshuhn und Teichhuhn ist dieses Biotop einer der seltenen Lebensräume und Brutplätze. Deswegen wurden auch nur zwei Drittel des Schilfes weggenommen, damit den Vögeln im Frühjahr noch ein Sichtschutz zum vorbeiführenden Weg bleibt. Bis Ende Januar soll der Weiher noch abgelassen bleiben. So kann sich ein Teil des Faulschlamms mineralisieren und zersetzen. Dann soll der Weiher rechtzeitig zur Amphibienwanderung Anfang Februar wieder befüllt werden und die Pflanzen können wieder wachsen und den Tieren in diesem Lebensraum frisches Grün und klares Wasser bieten. Als dritter Schritt wurden noch kleinere Amphibienlaichgewässer angelegt.

von links: Dr. Karl Kuhn (NABU), Herbert Bächle (Stadtplanungs- und Umweltabteilung), Uwe Kerkhof (Regierungspräsidium Freiburg), Norbert Meier (Leiter des Pflegetrupps) So eine umfassende Biotoppflege kostet natürlich auch Geld, doch dank der Unterstützung des Regierungspräsidiums als Geldgeber und Stellung des Pflegetrupps, der fachlichen Beratung durch den NABU und der Mithilfe der Stadtplanungs- und Umweltabteilung und der Technischen Dienste der Stadt Rheinfelden beliefen sich die Kosten nur auf 10.000 bis 12.000 Euro. Ohne diese Unterstützung hätte man wahrscheinlich die doppelte Summe aufbringen müssen.