Städtische Nachricht

50 Jahre Waldfriedhof Karsau
Jubiläumsfeier mit ökumenischem Gottesdienst


Frank-Michael Littwin, Angelika Rutner, Jürgen Räuber und Bürgermeister Rolf Karrer Bürgermeister Rolf Karrer, Jürgen Räuber, Ortsvorsteher von Karsau, und Bürgerbüro-Leiter Frank-Michael Littwin, zuständig für die städtischen Friedhöfe, luden zum Pressetermin für das Jubiläum ein. „Das ist ein wichtiges Ereignis für Karsau“, so Bürgermeister Rolf Karrer. „Da zeigt sich mal wieder die Stärke von Rheinfelden. Wir sind eine föderale Stadt mit unterschiedlichen Ausprägungen von Schulen, Kindergärten oder Friedhöfen, wo die Ausgestaltung bei den Ortsverwaltungen liegt. Das wird da richtig gut gemacht. Das ist was den Charme von Rheinfelden ausmacht.“

Waldfriedhof Karsau Ortsvorsteher Jürgen Räuber erläuterte die Geschichte des Waldfriedhofs, der bei seiner Gründung in Karsau ein umstrittenes Thema war. „Es ist der einzige Waldfriedhof auf Rheinfelder Gemarkung, aber es gibt noch einen vergleichbaren in Bad Säckingen.“ Das kommt daher, dass der damalige Bürgermeister von Karsau, Willi Spitznagel, der vorher im Landratsamt Bad Säckingen beschäftigt gewesen war, wie in Bad Säckingen einen Waldfriedhof anlegen wollte, da der alte Friedhof in Beuggen zu klein geworden war.

Waldfriedhof Karsau Widerstand gab es in Karsau, da es bis dato üblich war, Friedhöfe bei Kirchen anzulegen und viele Bürger und auch Gemeinderäte der Meinung waren, dass eine Bestattung im Wald unziemlich sei. Gegen diese Widerstände konnte sich der Bürgermeister aber durchsetzen und 1963 wurde der Waldfriedhof eingeweiht. Die schöne, helle Kapelle wurde vom Architekten Otto Rittweger aus Rheinfelden errichtet. Der gewählte Standort Stechpalmenhau im Wald-Distrikt Riedmatthalden fällt dadurch auf, dass dort die mythisch-legendäre „Heilig Eich“ gestanden haben soll. Bilder der Eiche existieren keine mehr, ihre Geschichte ist heute nahezu vergessen, aber damals stand dort noch ein Prozessionskreuz.

Frontansicht der Kapelle Die Zeitzeugin Angelika Rutner, die als 14jährige Schülerin bei der Einweihung das Gedicht „Die Kapelle“ von Ludwig Uhland vorgetragen hat, erinnert sich zurück: „Bei der Einweihungsfeier waren viele Leute und alle lobten den schönen Friedhof, der wunderbar gepflegt war. Der war eine echte Augenweide. In der Kapelle gab es sogar einen Kühlraum. Das war eine Sensation, weil man damals die Toten noch bis zur Bestattung zu Hause hatte. Ich bin froh, dass sich der Bürgermeister durchgesetzt hat, dem alten Friedhof weint heute keiner mehr hinterher.“

In der Kapelle „Ein guter Bau ist auch nach 50 Jahren noch gut“, so Bürgermeister Rolf Karrer. „Als ich die Kapelle das erste Mal gesehen habe, war ich sofort davon begeistert.“ Frank-Michael Littwin ergänzte: „Es ist wirklich eine gelungene Anlage, die auch heute noch allen Anforderungen entspricht.“ Der Friedhof hat 20.000 Quadratmeter und 762 Gräber sind derzeit belegt. Früher gab es noch mehr Bäume und Anpflanzungen, und der Friedhof ist etwas in die Jahre gegangen, aber der Leiter des Bürgerbüros arbeitet mit der Stadtplanungs- und Umweltabteilung an einem Konzept, um den Friedhof neu und noch schöner zu gestalten.

Waldfriedhof Karsau Zur Feier des 50jährigen Jubiläums findet am Sonntag, den 28. Juli, um 10.00 Uhr unter Mitwirkung des Kirchenchors Beuggen-Karsau ein ökumenischer Gottesdienst in der Kapelle auf dem Waldfriedhof mit anschließender Segnung des Friedhofs statt. Die Bevölkerung ist zur Feierlichkeit eingeladen.