Städtische Nachricht

Zu den Aufgaben des Stadtarchivs gehört nicht nur die Aufbewahrung von Schriftgut, sondern auch das Sammeln von Bildmaterial zur Stadtgeschichte sowie die Erhaltung desselben. Das Portrait, des früheren Bürgermeisters der Stadt Rheinfelden (Baden), das seit Jahren im Foyer des Rathauses hängt, war altersbedingt restaurationsbedürftig geworden. Die Stadtverwaltung erhielt das Portrait durch eine Schenkung des Ehepaars Rosi und Dieter Eckert am 16. Dezember 1997.

Die Restauratorin Valeria Scholz hatte das Bild untersucht und entdeckte, dass das Bild eine starke Malschichtverschmutzung und an mehreren Stellen einen Malschichtverlust aufwies, die alte Firnisschicht schon teilweise abgebrochen war, sich über die ganze Oberfläche mehrere Luftblasen verteilten und durch eine Wölbung des Bildträgers Deformationen entstanden waren.

Um das Gemälde zu restaurieren, musste Valeria Scholz es zunächst planieren, wodurch es wieder geglättet wurde und die Luftblasen beseitigt wurden. Die Restauratorin nahm eine Malschichtbefestigung und eine Oberflächenreinigung vor. Weiterhin retuschierte sie Fehlstellen im Bild und am vergoldeten Rahmen und brachte einen neuen Rückseitenschutz an. Zwei unsichtbare Firnisschichten, die ähnlich einem Lack die Farben schützen, hat Valeria Scholz schon aufgetragen. Die dritte abschließende Firnisschicht wird demnächst aufgetragen.

„Das Portrait wurde nach der Vorlage einer Fotografie gemalt, als Rudolf Vogel schon verstorben war“, so Dr. Sabine Diezinger, Leiterin des städtischen Archivs. „Die Stadtverwaltung besitzt noch ein Portrait von Herbert King, aber leider haben wir nicht von jedem Rheinfelder Bürgermeister ein Portrait oder Foto im Bestand des Archivs.“

Rudolf Vogel war ab Oktober 1919 Bürgermeister der Doppelgemeinde Nollingen – Badisch Rheinfelden gewesen. Während seiner Amtszeit trat 1921 Warmbach auf eigenen Wunsch der Doppelgemeinde bei, so dass 1922 die Erhebung zur Stadt Rheinfelden (Baden) möglich wurde. Im Dezember 1927 verstarb Bürgermeister Rudolf Vogel völlig unerwartet an den Folgen einer Blinddarmoperation.