Städtische Nachricht

Ausstellung Rheinfelden erzählt


Erzähl-Café

Die Ausstellung „Rheinfelden erzählt“ ist ein „Produkt“ des interkulturellen Erzähl-Cafés, das es seit April in Rheinfelden gibt. Jeden letzten Mittwoch im Monat treffen sich im Bürgertreffpunkt Gambrinus Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und tauschen sich zu verschiedenen Themen aus.

„Zuhören ist Pflicht, Erzählen ist freiwillig“, wie Johanna Kohn, Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz und ausgewiesene Expertin im Bereich der biografischen Erzählformate, bei der Ausstellungseröffnung erläuterte. Ziel von Erzähl-Cafés sei es, die verschiedenen Lebensgeschichten „hörbar“ zu machen. „Jeder Mensch hat eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden“, so die Expertin. Durch den Austausch fühlen sich die Akteure gesehen und erfahren Anerkennung für Geleistetes. So entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Lebensgeschichten

In Rheinfelden nutzten bislang 150 Personen das monatliche Angebot. Die Lebensgeschichte neun dieser Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist Gegenstand der Ausstellung: Julia Philipp aus Brasilien, Aked Mohamed aus Syrien, Fatma Göc aus der Türkei, Sajathanum Kurbanowa aus dem Kaukasus, Alexandra Papoutsakis aus der Slovakei, Yunjie Liu aus China, Majo und Jelena Ilic aus Bosnien, Sajjad Awadi aus dem Irak und Mohammad Zaki Omid aus Afghanistan erzählen ihre Flucht- und Integrationsgeschichten und lassen den Betrachter auf sehr berührende Weise an den damit verbundenen Gefühlen und Gedanken teilhaben. „Die Ausstellung erzählt Geschichten, eröffnet Perspektiven und lädt zum Dialog ein“, umreißt die Leiterin des Sachgebietes Migration und Integration, Slavica Stanojevic. Gleichzeitig sei sie ein Zeugnis der Vielfalt in Rheinfelden.

DNA der Stadt

Eine Vielfalt, die Tradition habe, wie Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bei seiner Begrüßung betonte: „Rheinfelden hat immer zu Menschen gestanden, die neu dazugekommen sind – auch in schwierigen Zeiten.“ Er sprach von der "DNA der Stadt".

Die Ausstellung sei für ihn ein Fenster zu Lebensgeschichten, die ansonsten ungehört blieben, und jede einzelne zeuge von Mut und Engagement sowie dem Willen, Brücken zu schlagen. Er bedankte sich bei allen Beteiligten und den Künstlerinnen, Lucia Hofmaier und Luisa Pra Levis, die das Projekt umgesetzt haben, für die gelungene und wichtige Arbeit.

Dank

Abschließend ehrte das Stadtoberhaupt Vertreterinnen und Vertreter des Freundeskreises Asyl, des Vereins Rosinka, des Rhein-Bildungs und Kultur Vereins sowie des Runden Tischs Mitgemischt für deren unermüdlichen Einsatz für die Integration. „Ohne sie würden wir das nicht schaffen“, so Eberhardt.

Hinweis: Projekt wurde vom Landkreis Lörrach gefördert.

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