Städtische Nachricht

Das Kaninchen lebt ja noch
Holger Schüler erklärt den Hund


Holger Schüler kennt den Hund. Der Bürgersaal war mit 320 Hundebesitzer und Hundefreunden gut besetzt und der sympathische Hundeerzieher sorgte mit seiner ungezwungenen und witzigen Art schnell für gute Stimmung. Die Leute lachten herzhaft über seine zahlreichen Anekdoten und kabarettistischen Einlagen, wenn auch manche Erwartung nicht erfüllt wurde. „Ich weiß nicht, was Sie heute Abend mitnehmen werden, aber ich kann Ihnen eins versprechen: Sie gehen heute nicht als Hundetrainer nach Hause“, so Holger Schüler.

Falk folgt auf's Wort. Holger Schüler beschrieb in seinem zweistündigen Vortrag anschaulich mit welchen unfassbaren Problemen ein Hundeerzieher sich konfrontiert sieht. „Da ruft mich eine an und jammert, ihr Hund haart so schlimm. Da sag ich, dann bürsten Sie ihn halt, bis er nicht mehr haart.“ Ausführlich ließ er sich über unnötiges Hundespielzeug und ungeeignete Accessoires wie die Flexi-Leine aus. „Jeder kennt diese Flexi-Leine, die rollt fünf Meter ab und dann haut es mit einem Ruck den Hund nach hinten und den Halter nach vorne. Weg damit, das brauchen Sie nicht.“

Wir ziehen in den HEK - Hunde-Erziehungs-Krieg. „Dann gibt es welche die ziehen in den HEK! HEK? Hunde-Erziehungs-Krieg.“ Zur Demonstration zog er sich die HEK-Ausrüstung an: Rappelflaschen zum Werfen, Wasserspritzpistolen, Wurfketten und Löffel, um Bälle zu werfen, Würgeketten. Er erklärte, dass er für seine Hunde nur ein Spielzeug brauchte und dass werde auch nicht geworfen. „Wir wollen doch, dass der Hund bei uns bleibt, also muss man selbst rennen oder am Boden spielen.“ Mit seinem Hund Falk zeigte er, wie das Spiel richtig ablaufen sollte. „Dann seh ich welche, die das Spielzeug haben wollen und mit dem Hund darum rangeln und brüllen: Aus. Gib her. Da sag ich immer, warum soll der Hund das denn hergeben, das Kaninchen lebt ja noch.“

Siska weis sich zu benehmen. Trotz allem Witz und Klamauk war es dem Hundeversteher doch ein ernstes Anliegen, dass die Hundehalter die Beziehung zu ihrem Hund neu überdenken und sich auf das Tier vernünftig einlassen, da rund 80 Prozent der Hundehalter in Deutschland ihr Tier nicht richtig im Griff haben. Holger Schüler wünscht sich, dass Halter und Hund ein Team bilden und der Halter sich in sein Tier hinein versetzen kann. Seine beiden Hunde Falk und Siska zeigten bei dem Vortrag, dass Hunde bei richtiger, liebevoller Führung auf das Wort gehorchen. „Die Beziehung ist wichtig. Stellen Sie sich mal vor, ihr Kind stützt beim Essen immer die Oberarme auf den Tisch. Dem können sie auch die Gabel in den Oberarm stechen, der macht das nie mehr, aber die Beziehung ist kaputt.“
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