Städtische Nachricht

Perspektiven der Wohnentwicklung


Markus Schwamm, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Wolfgang Lauer und Christiane Ripka (v. l.) stellten die Wohnentwicklung in Rheinfelden vor.

Dabei gebe es aber "nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Anforderungen". Auf Dauer solle ein vielfältiges Angebot mit unterschiedlichen Wohnungen sicher gestellt werden, was wiederum „enorme Anforderungen an die Stadtplanung“ setze.
 
Stadtbauamtsleiter Wolfgang Lauer und Stadtplanerin Christiane Ripka stellten anschließend anhand des Flächennutzungsplans die sich aktuell in der Entwicklung befindenden Baugebiete sowie mögliche Reserveflächen in Rheinfelden vor.

Baugebiete

Insgesamt gibt es derzeit sechs Baugebiete in der Entwicklung: Das Gebiet „Bauert“ in Adelhausen mit einer Bruttofläche von 1,3 Hektar, das Gebiet „Auf der Schanz II“ in Karsau mit rund drei Hektar, das Gebiet „Kürzeweg“ in Herten mit circa einem Hektar, das Gebiet „Grendelmatt III“ in Rheinfelden mit 4,5 Hektar, das Gebiet „Weihermatten“ in Minseln mit rund drei Hektar sowie die „Nachverdichtung Römerstraße“ mit 4,4 Hektar. Zu letzterer erläuterte Wohnbau-Geschäftsführer Markus Schwamm kurz die geplante Bebauung mit zwei achtgeschossigen Wohngebäuden, einem Wohnturm mit Mikroappartements, 20 Reihenhäusern und einem Kindergarten. Der erste Bauantrag dafür solle noch im Herbst dieses Jahres gestellt werden, sagte er.    
 
Alle Vorhaben zusammen werden rund 650 Wohneinheiten ermöglichen, was – bei 150 Wohnungen im Jahr – in etwa dem Bedarf von vier Jahren entspreche, so Eberhardt.


Reserveflächen

Neben den aktuellen Gebietsentwicklungen sind im Flächennutzungsplan außerdem rund 36 Hektar Bruttofläche als Reserveflächen in der Kernstadt und in den Ortsteilen vorhanden. Dazu zählen der „Kaibacker“ in Degerfelden (drei Hektar), die „Bächlegass“ (0,2 Hektar) und „Biefang-West“ (1,3 Hektar) in Eichsel, „Nördlicher Mattenbach“ (1,6 Hektar), „Östlich Friedhof“ (2,1 Hektar) und „Römern“ (vier Hektar) in Herten, der „Krähenbühl“ (ein Hektar) in Karsau, „Dühlen“ (2,5 Hektar) in Minseln, „Leberholz II“ (0,5 Hektar) in Nordschwaben sowie „Vogelsang-Ost“ (2,5 Hektar), „Östlich Thomaschule“ (1,9 Hektar), „Westlich Warmbach“ (vier Hektar) und „Östlich Cranachstraße“ (14 Hektar) in Rheinfelden.
 
Während die meisten dieser Flächen eher klein sind, würde das Gebiet „Östliche Cranachstraße“ die Fläche Nollingens nahezu verdoppeln, führte Oberbürgermeister Eberhardt weiter aus. Allerdings sei auch hier – wie bei einigen anderen Flächen – die Versorgung der „Pferdefuß“. Deshalb ist die Planung für die Cranachstraße eher langfristig zu sehen.


Paragraf 34

Die „meistdiskutierten Projekte in der Stadt“ seien allerdings diejenigen, die nicht im Gebiet eines gültigen Bebauungsplans liegen, erläuterte Stadtbauamtsleiter Wolfgang Lauer. Dies bedeute, dass sie nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches entschieden werden. Hauptkriterium dabei: Das Vorhaben muss sich in die Umgebungsbebauung einfügen. Dies wiederum führe oft zu heftigen Diskussionen. Deshalb kündigte Lauer für die übernächste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses eine Informationsveranstaltung mit einem Fachplaner an.
Könne doch bei einer Ablehnung eines Vorhabens schlimmstenfalls sogar Schadensersatz drohen.  
 
Oberbürgermeister Eberhardt verwies in diesem Zusammenhang auch auf die jahrzehntelange Liberalisierung des Baurechts, mit deren „Kehrseite“ die Stadt in diesen Fällen zu kämpfen habe. Er hob jedoch hervor: „Wir stellen uns dieser Thematik.“