Städtische Nachricht

Verkehrssymposium 2017


Rund 120 geladene Gäste verfolgten die Diskussionsrunde.

Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung stellen den Grenzraum von Basel bis Waldshut vor große Herausforderungen, Schlüsselprojekte sowohl auf den übergeordneten Straßennetzen als auch der Ausbau der S-Bahn müssen in naher Zukunft realisiert werden: andernfalls droht der Verkehrsinfarkt.

Mit vereinten Kräften

Die Lösungsansätze sind vielfältig, jetzt braucht es dringend einen großen und gemeinsamen Schritt nach vorne. Am erstmals durchgeführten «Verkehrssymposium Hochrhein» vom Donnerstag, 29. Juni, in Rheinfelden (Baden) vertraten lokale und regionale Politiker der Hochrheinanreiner gemeinsam diese Botschaft.

Dynamische Entwicklung am Hochrhein

Am «Verkehrssymposium Hochrhein» standen die dynamische Siedlungs- undDr. Patrick Leypoldt (Agglo Basel) führte in die Thematik "Siedklung und Verkehr" am Hochrhein ein. Verkehrsentwicklung zwischen Basel und Waldshut und die damit  verbundenen, grenzüberschreitenden Herausforderungen und Lösungsansätze im Vordergrund. Der Hochrheinraum entwickelte sich in den letzten Jahren sehr dynamisch, hier befinden sich große Entwicklungspotenziale. Flächenangebote für die Ansiedlung von größeren Unternehmen oder die Expansion bestehender Firmen sind beidseits des Rheins vorhanden. Die Attraktivität dieser Standorte hängt stark von der Erschließungsqualität – als wichtiger Standortfaktor – ab.

Drohender Verkehrskollaps

Die Verkehrskapazitäten reichen allerdings heute zu den Stoßzeiten nicht Moderator Dieter Kohler (SRF) im Gespräch mit Gemeindepräsident Hiltmann (Birsfelden), Gemeindeammann Bühler (Stein) und Stadtammann Mazzi (Rheinfelden CH). mehr aus, um einen flüssigen Verkehrsablauf sicherzustellen. Zu den Morgen- und Abendstunden prägen Staus das Bild auf den Straßen. Überfüllte Wagons und stehende Personen in den Zügen, die am Hochrhein verkehren, sind zur Normalität geworden. Werden die Siedlungspotenziale in den nächsten Jahren aktiviert, werden die Personenströme – entlang und über die Grenze - die sich daraus ergeben, ohne Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen nicht mehr zu bewältigen sein.

Zusätzliche Grenzübergänge, A 98, Taktverdichtung, Elektrifizierung der Hochrheinstrekce

Kommunale Vertreter - Oberbürgermeister Eberhardt (Rheinfelden Baden), Bürgermeister Thater (Wehr) und Schmidle (Murg) nahmen zu den Herausforderungen Stellung. Moderation: Petra Jehle (SWR)
Sechs kommunale Politiker beidseits der Grenze beschrieben in einer kommunalen Runde verschiedene Herausforderungen und forderten diese gemeinsam anzugehen.




Stephan Attiger, Regierungsrat des Kantons Aargau, wies auf die Stephan Attiger, Landammann Kanton-Aargau, fand klare Worte. Bedeutung des Hochrheinraumes hin und unterstrich die derzeitige Dynamik bei der Siedlungsentwicklung. Er strich den Handlungsdruck bei den übergeordneten Straßennetzen heraus und forderte zusätzliche Grenzübergänge zu schaffen. Dies unterstrich der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler. Weiterhin betonte er die Wichtigkeit des notwendigen Lückenschlusses der A98 als Ost-West-Verbindung auf der deutschen Seite. Auf der A2/A3 in Richtung Kernagglomeration Basel fehlen bereits heute die notwendigen Kapazitäten und Ausweichmöglichkeiten auf dem Schweizer Autobahnnetz.
Die negativen Auswirkungen sind beidseits der Grenze bekannt. Gemeinsam mit Dr. Hans-Peter Wessels, Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, sowie Dr. Claude Janiak, Ständerat Kanton Basel-Landschaft, forderten Stephan Attiger und Dr. Martin Kistler, die  Taktverdichtungen der trinationalen S-Bahn Basel umzusetzen und mittels Durchmesserlinien auch den Hochrhein besser an den Raum Basel  anzubinden. Hierzu gehört auch die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke.

Gemeinsam in Stuttgart und Bern Gehör verschaffen

Nach den kommunalen Vertretern kamen Vertreter der übergeordneten Behörden zu Wort: Landräte Kistler und Dammann sowie Regierungsvizepräsident Ficht. Marion Dammann, Verbandsvorsitzende des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee und Landrätin des Landkreises Lörrach, strich das «Gemeinsame» des binationalen Hochrhein-Raum heraus und forderte die Hochrheinregion auf, das Heft des Handelns noch mehr in die Hand zu nehmen. Die regionalen Politiker müssen und werden gemeinsam und über Grenzen hinweg für den Hochrhein zusammen stehen, sich für dringliche Verkehrsprojekte in Bern, Stuttgart und Berlin engagieren und diese einfordern. Hierfür ist dieses erste gemeinsame Verkehrssymposium ein klares Zeichen.


Grenzüberschreitendes Verkehrsgutachten

Regierungsvizepräsident Klemens Ficht (Freiburg)
nahm die Anliegen der Hochrheinpolitiker entgegen und sicherte seine Unterstützung in der Problemlösung zu. "Wir haben den Hochrhein im Blick und sind uns bewusst, wie wichtig eine leistungsfähige Infrastruktur für den dynamischen Grenzraum zwischen Weil/Basel und Bodensee ist. Da wir wissen, dass wir die verkehrlichen Herausforderungen nur gemeinsam mit den Schweizer Nachbarn lösen können, werden wir ein grenzüberschreitendes Verkehrsgutachten in Auftrag geben, von dem wir uns konkrete Ideen versprechen, wie es mit dem Straßenverkehr bis 2030/2040 weitergehen soll. Dazu ist ein begleitender enger Austausch mit den benachbarten Kantonen und den Fachleuten aus Deutschland und der Schweiz für Diskussion und Umsetzung vereinbart", so der  Regierungsvizepräsident.

Erster Aufschlag

Der Vorschlag der beiden Gastgeber Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister Für die Gastgeber Stadtammann Mazzi und Oberbürgermeister Eberhardt gehört grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Alltag. der Stadt Rheinfelden (Baden), und Stadtammann Franco Mazzi, Stadt Rheinfelden (Schweiz), das  Verkehrssymposium in ein bis zwei Jahren erneut auszutragen, um dann die Arbeitsfortschritte für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen und Perspektiven vorzustellen und zu diskutieren, wurde von allen Seiten begrüßt. An der Veranstaltung haben rund 120 Personen aus Politik und Verwaltung aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.

Weitere Informationen
Geschäftsstelle Agglo Basel, Telefon +41 61 926 90 50