Städtische Nachricht

Bürgerinformation des Landkreises


150 Bürger kamen zur Bürgerinformation des Landkreises über das Zentralklinikum.

Auch wenn die Emotionen, die mit dieser Frage verbunden sind, spürbar waren, verlief der Abend sehr sachlich. Wofür sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt auch bei den Rheinfeldern bedankte.

Lernende Matrix

Landrätin Marion Dammann, der erste Landesbeamter Ulrich Hoehler sowie Vertreter der Kreiskliniken und des Beratungsunternehmens waren nach Rheinfelden gekommen, um über den aktuellen Stand des Bewerbungs- und Bewertungsverfahrens zu informieren. In ihrer Begrüßung betonte Landrätin Dammann, dass es sich bei dem Bewertungssystem um ein „lernendes System“ handele. „Nach der ersten Auswertung der Bewerbungen haben die Standortbewerber einen umfangreichen Fragenkatalog erhalten, den es nun abzuarbeiten gilt“, so Dammann. Diese Rückmeldungen fließen in die Bewertung ein und können, so die Landrätin, dann natürlich noch einmal zu Verschiebungen in der Matrix führen. Ziel ist, dass der Kreistag im März eine Grundsatzentscheidung trifft. „Die Bewertungsmatrix dient dafür als Entscheidungsgrundlage“, betonte Dammann.


Verkehrsmodell mit Echtzeiten

Fundiert sachlich stellte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt noch einmal kurz Die Hertener Ortsvorsteherin Sabine Hartmann-Müller sprach mit ihrer Kritik am Verfahren vielen Bürgern aus dem Herz.  die Bewerbung Rheinfeldens vor. Er konzentrierte sich dabei auf die Aspekte der Erreichbarkeit und der Kosten. In seinen Augen spielt der 15-Minuten Radius durch die Notfallversorgung im Rettungswagen nicht die Rolle, die ihm aktuell im Bewerbungsverfahren beigemessen wird. Darüber hinaus vermisst das Stadtoberhaupt ein Verkehrsmodell, das sich an Echtzeiten orientiert. „Was nutzt ein Radius von 15 Minuten, wenn man im Stau steht“, so der Oberbürgermeister. Bei den Kosten ist für ihn eine Gesamtkostenanalyse, bei der auch die Zeitschiene berücksichtigt wird, unabdingbar. „In diesem Sinne freue ich mich zu hören, dass die Landrätin von einem lernenden System spricht“, erklärt Eberhardt.

Vorwurf der vorbestimmten Entscheidung

In der Fragerunde wurde oftmals der Vorwurf laut, die Entscheidung für Lörrach sei vorbestimmt. Dabei erhitzten sich die Gemüter vor allem an Kriterien wie der Feldlerche, den Stechmücken und dem Schwemmsand. Diesen Vorwürfen widersprach die Landrätin und betonte die Transparenz des Prozesses. „Als Bauherr müssen wir die Risiken bewerten“, so Dammann.
Immer wieder wurde die Frage nach den Kosten für den Bau des Zentralklinikums sowie nach der Bemessung und Gewichtung des Faktors „Erreichbarkeit“ gestellt. Hier machte Armin Müller, Geschäftsführer der Kreiskliniken GmbH deutlich, dass er die Ansicht der Stadt nicht teile. „Auch aus ökonomischer Sicht, ist der 15-Mintuen-Radius wichtig“, so Müller. Je länger die Fahrtzeiten sind, desto eher überlegen die Patienten, ob nicht auch andere Klinikstandorte wie beispielsweise die Uniklinik in Freiburg in Frage kommen.


Patientenversorgung im Fokus

Landrätin Marion Dammann betonte abschließend noch einmal, dass der Kreis einen Versorgungsauftrag für den Landkreis Lörrach habe und dabei die bestmögliche Versorgung der Bürger im Fokus stehe.
Eine Grundsatzentscheidung des Kreistages ist für März geplant.
 
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