Städtische Nachricht

Erfolgreiche Wirtschaftsgespräche


Trotz eines schwierigen Themas waren die 8. Wirtschaftsgespräche gut besucht.  Mit dem Thema „Industrie 4.0“ hatte Rheinfelden ein gerade in der Wirtschaft hochaktuelles Thema aufgegriffen. Dank der geschickten Auswahl der Referenten – vom Global Player bis zum örtlichen Unternehmer – konnte die ganze Bandbreite dieser neuen „industriellen Revolution“ dargestellt werden.

Oliver Edinger von SAP Deutschland oblag es als erstem Redner, die Zuhörer Oliver Edinger von SAP Deutschland führte in das Thema ein. „abzuholen“ und in die Thematik einzuführen. Er erklärte Begriffe, Definitionen, Herausforderungen und Herangehensweisen. Stark vereinfacht definierte er „Industrie 4.0“ als einen Prozess, der Produkte mit Systemen und Menschen vernetzt. Der Experte zeigte eindrücklich den Paradigmenwechsel auf, der sich hinter dem technischen Begriff „Industrie 4.0“ verbirgt. „Es geht nicht mehr länger darum ein Produkt zu verkaufen, sondern Unternehmen verkaufen Lösungen für Probleme“, so sein Statement. Am besten erahnen Unternehmen dabei eventuelle Probleme ihrer Kunden, bevor diese auftreten. Voraussetzung für die technische Umsetzung solch innovativer Geschäftsmodelle ist die Integration aller Ebenen und Prozesse, von den Geräten und Bauteilen in einer Anlage bis hin zur Unternehmenssteuerung.

Industrie 4.0 am Beispiel des Siemens Werks in Amberg. Referent: Phlipp Bierschneider. Wie so etwas in der Praxis aussehen kann, demonstrierte Philipp Bierschneider von der Siemens AG am Beispiel des Siemens Werkes in Amberg. Dort wird „Industrie 4.0“ zum Verschlanken und Automatisieren von Prozessen im großen Stil – auf 220.000 Quadratmetern – eingesetzt. Das Ergebnis sind enorme Effizienzsteigerungen. Nach diesem Ausflug „in die Welt der Großen“ führte David Purschke, Projektleiter Systemtechnik der Schöler Fördertechnik AG, den Zuhörern vor Augen, welche Herausforderungen und Chancen für ein mittelständisches Unternehmen mit dem Thema verbunden sind. Schritt für Schritt zeigte er anhand des Beispiels eines kaputten Fahrzeuges bei einem Kunden auf, wie es gelang, den Prozess zu verschlanken. „Wir konnten das Verhältnis von nicht-produktiver Arbeit und wertschöpfender Arbeit nahezu umdrehen“, so Purschke.

Zum Abschluss erläuterte der Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung als Grundvoraussetzung für Industrie 4.0Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach, Paul Kempf, die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich. Denn eine flächendeckende, optimale Breitbandversorgung ist eine der Grundvoraussetzungen zur weiteren Entwicklung von „Industrie 4.0“. Daher vernahmen die anwesenden Gäste auch mit Erleichterung, dass sich in dieser Thematik in den kommenden Jahren einiges bewegen wird.

Beim anschließenden Netzwerken gab es intensive Gespräche, bei denen das ein oder andere Thema noch einmal vertieft diskutiert wurde.

Sowohl Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als auch Wirtschaftsförderer Elmar Wendland zeigten sich mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden. „Es ist erfreulich, dass trotz des anspruchsvollen Themas so viele Zuhörer kamen“, so Wendland.