Städtische Nachricht

Waldbegehung mit dem Gemeinderat
Forsteinrichtungswerk 2014-2023 vorgestellt


Bernhard Schirmer, Thomas Hirner, Gerd Fricker, Marco Sellenmerten und OB Klaus Eberhardt Ursächlicher Grund der Waldbegehung war, dass der Gemeinderat im März 2013 die Ziele für die Forsteinrichtung 2014 bis 2023 beschlossen hatte. Der Forsteinrichter Bernhard Schirmer vom Regierungspräsidium Freiburg stellte das neue Forsteinrichtungswerk, welches am 24. Juli vom Gemeinderat in öffentlicher Sitzung behandelt wird, im Rahmen der Waldbegehung vor. Bernhard Schirmer wurde dabei von Dr. Günter Schäfer, Forstdirektor des Regierungspräsidiums Freiburg, Marco Sellenmerten, Leiter Forstbezirk Schopfheim, sowie den beiden Förstern Thomas Hirner und Gerd Fricker unterstützt. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Stadtkämmerer Udo Düssel, Grundstücksabteilungsleiterin Susanne Donath und Katja Matschulat, die für den Forst zuständige Sachbearbeiterin bei der Stadt, begleiteten dabei die Gemeinderäte.

Der Stadtwald gilt als gesund. Bei der Waldbegehung wurden vier Stationen beim Waldspielplatz Lebküchle, unweit des römischen Gutshofes, bei der Saatschulhütte und im Bereich hinter dem Kreiskrankenhaus angefahren. Bernhard Schirmer erläuterte die Entwicklung des Stadtwaldes in den letzten Jahrzehnten mit speziellem Blick auf die letzten zehn Jahre. Zentral bei seinem Vortrag war das Thema der Nachhaltigkeit. „Es stellt sich immer die Frage: Welchen Nutzen können wir aus dem Wald ziehen, ohne die kommenden Generationen zu belasten“, so Bernhard Schirmer.

Bernhard Schirmer (links) und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (daneben) führten die Stadträte durch den Stadtwald. Die wichtigste Aufgabe für die kommenden Jahre wird es sein, den Wald auf den Klimawandel vorzubereiten. Bernhard Schirmer rechnet damit, dass es zu einem weiteren Temperaturanstieg kommen wird, während gleichzeitig im Sommer die Niederschlagsmenge zurück geht. Die Erwärmung wird zu einem vermehrten Auftreten von Schadinsekten führen. „Wir müssen schauen, wie wir den Wald dafür fit machen, ihn an den Klimawandel anpassen“, so Bernhard Schirmer.

Unweit des römischen Gutshofes Beim Abschluss im Feuerwehrhaus Nollingen zog Bernhard Schirmer sein Fazit. Der Rheinfelder Wald erfüllt eine klare Funktion als Erholungsraum. Der Bestand ist gut gepflegt. Hauptsächlich wachsen im Stadtwald Buchen, gefolgt von einem hohen Fichten-Anteil, der aber zu Gunsten von Douglasien, die dem sich ändernden Klima besser angepasst sind, verringert werden soll. Der Wald soll derart umgebaut werden, dass der Anteil der Douglasien auf sieben Prozent steigt. Insgesamt soll der Anteil von Nadelbäumen aber nicht 22 Prozent übersteigen.

Waldbegehung des Gemeinderats Ebenso wichtig ist auch die wirtschaftliche Seite des Forstbetriebs und hier ist der Stadtwald nicht optimal aufgestellt. Wenn man den Baumbestand bezüglich der Altersphasen betrachtet, zeigt sich ein überdurchschnittlicher Anteil von Bäumen zwischen 1 bis 20 Jahren, die aber wirtschaftlich derzeit nur Kosten verursachen. Während der Anteil der Bäume zwischen 21 bis 60 Jahren unterdurchschnittlich ausfällt. Das ist durch den Orkan Lothar und Borkenkäferbefälle begründet. Der Forst wird auch in den kommenden 10 Jahren voraussichtlich keine Gewinne erwirtschaften können. Der Forst empfiehlt dem Gemeinderat auch, die Einschlagmenge deutlich zu reduzieren im Vergleich zu den vergangenen 10 Jahren.

Unweit des Waldspielplatzes Lebküchle Die Gemeinderäte diskutierten angeregt das vorgestellte Konzept und Detailfragen rund um Wildverbiss und Verjüngungsraten, zeigten sich aber mit dem informativen Vortrag von Bernhard Schirmer zufrieden. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt schloss die Arbeitssitzung nach rund vier Stunden: „Der Forst hat in den letzten 11 Jahren ordentliche Arbeit geleistet, das muss man schon so sagen. Ich danke Ihnen und Ihren Kollegen für die heute vorgestellte Arbeit.“