Städtische Nachricht

17,8 Hektar Wald werden umgebaut
Ausgleichsmaßnahmen im Stadtwald


Im Stadtwald werden vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Zum Ausgleich der Eingriffe in Wald und Landschaft besteht eine Kompensationspflicht. Entsprechend der Eingriffssituation sind die Ausgleichsmaßnahmen zum überwiegenden Teil in Waldflächen vorgesehen. Teilweise müssen die Maßnahmen schon zu Beginn der Baumaßnahme wirksam sein, um die Funktion des durch den Bau beeinträchtigten Lebensraums zu übernehmen. Hierbei handelt es sich um so genannte vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen.

Susanne Donath, Katja Matschulat und Marco Sellenmerten Der Gemeinderat von Rheinfelden (Baden) hat in der Sitzung vom 14. November 2013 beschlossen, im Stadtwald auf einer Gesamtfläche von 17,8 Hektar vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Im Vordergrund steht der Waldumbau. Hierbei werden nicht an den Standort angepasste oder klimalabile Bestände in stabile, standortgerechte und naturnahe Bestockungen umgebaut. Im Stadtwald sollen vorrangig labile Fichtenbestände zu Eichenwäldern entwickelt werden, was mittel- bis langfristig zu standörtlich angepassten, naturnahen sowie ökologisch und naturschutzfachlich wertvollen Wäldern führt, welche die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes besser erfüllen und zudem Lebensraum für zahlreiche seltene Arten bieten.

Im Stadtwald werden vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Dieser Umbau ist allerdings nur durch eine flächige Räumung mit nachfolgendem Anbau möglich, wodurch eine deutliche Veränderung des Landschaftsbildes auftritt. Die vom Kahlschlag betroffenen Flächen sind jedoch nur kurzfristig unbestockt. Auf den bereits geräumten Flächen werden derzeit rund 40.000 junge Bäume (v.a. Eichen) gepflanzt und im kommenden Winterhalbjahr 2014/15 sollen nochmals ca. 30.000 junge Bäume gepflanzt werden. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind: Bereich Lebküchle bzw. Trimmpfad in Nollingen, Erlen und Lützelgraben in Karsau, Schluckackerweg und Tal-/Nettenbergrundweg in Minseln. Zudem müssen in den Jahren 2014 und 2015 weitere Flächen, beispielsweise auf der Gemarkung von Minseln und Adelhausen, für die Ausgleichsmaßnahmen vorbereitet werden.

Die Jungpflanzen müssen vor Schäden durch Wild geschützt werden. Da die Flächen aber alle relativ groß sind, kann auf einen Schutz an der einzelnen Pflanze verzichtet werden, stattdessen werden die kompletten Flächen eingezäunt. Die Kosten dafür trägt ebenfalls der Bund. „Es ist Teil der Ausgleichsmaßnahme, dass die Bäume vor Wildschäden geschützt werden. Das muss schnell passieren, da vor allem das Rehwild besonders gerne die jungen Baumschulpflanzen schädigt“, so Oberforstrat Marco Sellenmerten, Leiter des Forstbezirks Schopfheim.

Durch den Waldumbau wird der Stadtwald Rheinfelden sukzessive auf die zukünftigen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise den prognostizierten Klimawandel, vorbereitet und zugleich ökologisch aufgewertet. Im Bereich der vorgezogenen A 98.5-Ausgleichsflächen erfolgt dies aus rechtlichen Gründen und gemäß Beschluss des Gemeinderats der Stadt Rheinfelden in vergleichsweise kurzer Zeit. Dies ist nur Dank eines weit überdurchschnittlichen Engagements aller Beteiligten, Stadtverwaltung, Forstverwaltung, städtische Forstwirte sowie beauftragte Unternehmer, möglich.